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Derzeitige Stipendiat:innen
Theresa Reinold
Conquering the polity: state capture and its implications for democracy
This project addresses the effects of state capture on democracy. In a first step it seeks to examine how criminal groups capture the polity, that is, which strategies they employ in order to turn state institutions into vehicles for the pursuit of their particularistic goals, and how these strategies vary across countries. Secondly, the project inquires into the effects of state capture on the (mal-)functioning of democratic institutions.
Katharina Schweigart
- Universität Mannheim
Das Verhältnis zwischen Polizei und Demonstrierenden am Beispiel der Proteste um die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf
Das Dissertationsprojekt über das Verhältnis von Polizei und Demonstrierenden am Beispiel der Proteste gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf (WAA) befasst sich mit der Frage, wie sich die Eskalationen zwischen Polizei und Demonstrierenden bei den Demonstrationen gegen die WAA entwickelten. Ziel der Arbeit ist es, die Einflussfaktoren, Dynamiken und Auswirkungen des Aufeinandertreffens dieser beiden Akteure zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf der bisher kaum erforschten Perspektive der Polizei. Dabei soll nicht nur die Polizei als staatliche Institution, sondern auch die individuelle Perspektive der eingesetzten Polizisten betrachtet werden.
Dazu werden neben Artikeln in Fachzeitschriften, zu dieser Zeit veröffentlichten Untersuchungen und Akten auch Zeitzeugeninterviews mit in Wackersdorf eingesetzten Polizisten erzeugt und ausgewertet, um den persönlichen Erfahrungshorizont der Beamten zu beleuchten. Um Wackersdorf als bundesdeutschen Konfliktort zu erforschen, sind insgesamt etwa zwanzig Interviews mit Polizisten aus dem bayerischen und bundesdeutschen Raum geplant.
Das Forschungsprojekt will auf diese Weise einen historiographischen und damit gesellschaftlichen Beitrag leisten, indem es Wissen über die Hintergründe der Vorgehensweise der Polizei erarbeitet, analysiert und zur Verfügung stellt. Zugleich sollen Erkenntnisse über die Einlösung von Grundrechten wie der Versammlungsfreiheit und zu den Interaktionsdynamiken, die sich bis heute bei Protestdemonstrationen abspielen, generiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen für künftig mehr Verständigung und Toleranz zwischen Polizei und Demonstrierenden in einer intakten Demokratie dienen.
Stipendiat:innen 2023
Susanna Maslanka
Unfinished reconciliation – German-Soviet/Russian relations between high expectations and disappointments during the transformation period (ca. 1988-1995)
Das Dissertationsprojekt befasst sich mit einem besonderen Aspekt der deutsch-sowjetisch-russischen Beziehungen am Ende des Kalten Krieges und zu Beginn der Nach-Kalten-Kriegs-Ära: Die bilateralen Versuche, die "Schatten der Vergangenheit" zu bewältigen, d.h. die Probleme nach dem Zweiten Weltkrieg im Geiste der "Versöhnung" zu lösen. In der Hochstimmung des Jahres 1990 schienen Lösungen für diese Probleme, zum Beispiel die Rückgabe von Kulturgütern, greifbar zu sein. In den 1990er Jahren erwiesen sich die Verhandlungen jedoch in einigen Fällen als schwierig. In der Dissertation sollen u.a. folgende Fragen diskutiert werden: Inwieweit zeigten sich die Meinungsverschiedenheiten bereits in den Verhandlungen von 1990, die zur deutschen Einheit führten? Und: Inwieweit schlug die Aufbruchstimmung von 1990 in gegenseitiges Unverständnis und Misstrauen bei der Umsetzung der vereinbarten Projekte um?
Prof. Dr. Olga Nosova
European Values and Regionalism in the Democratisation Process in Ukraine
Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Frage, wie ein Gleichgewicht zwischen europäischen Werten und regionalspezifischen Faktoren für das ukrainische System der sozialen und humanitären Sicherheitsvorsorge erreicht werden kann. Die regionale Entwicklung in der Ukraine wird durch eine ausgeprägte Verschmelzung des historischen Erbes, der ethnisch-konfessionellen Zusammensetzung der Bevölkerung, der sozioökonomischen Bedingungen und der Besonderheiten von Lebensstil, Bräuchen und Kultur beeinflusst. Die Politik der regionalen Unterschiede in der heutigen Ukraine hat die auf geopolitischen und ethnokulturellen Werten basierenden gesellschaftlichen Spaltungen verschärft und regionale Präferenzen verstärkt. Die russische Aggression gegen die Ukraine verschärft den Widerspruch zwischen dem Wunsch, europäische Werte wahrzunehmen, und regionalen Ungleichgewichten. Die Analyse der Faktoren, die die Übernahme europäischer Werte und die Entwicklung regionaler Werte mit nationalen Besonderheiten beeinflussen, soll dazu beitragen, das bestehende Ungleichgewicht zu überwinden.
Prof. Dr. Nathaniel Umukoro
Democracy and Global Peace: Assessment of European Union Assistance towards the Consolidation of Democracy and Peace in Africa
Die Hauptforschungsfrage, die mit dieser Studie beantwortet werden soll, lautet: Auf welche Weise hat die Europäische Union zur Konsolidierung von Demokratie und Frieden in Afrika beigetragen und welche Lehren können daraus gezogen werden? Die Studie wird qualitativ durchgeführt. Primärdaten werden durch Befragung von Schlüsselinformanten der wichtigsten Akteure in der EU, ausgewählten afrikanischen Staaten und regionalen Institutionen in Afrika wie der Afrikanischen Union erhoben. Sekundärdaten werden aus Büchern, Zeitschriftenartikeln, Policy Briefs und Magazinen unter Nutzung der Bibliothekseinrichtungen in Deutschland gesammelt. Die Ergebnisse der Studie werden dokumentiert und in Form von Artikeln in Fachzeitschriften, Policy Briefs und Konferenzpräsentationen verbreitet.
Martin Utsch
In the Shadow of European Integration – US Trade Policy in the Context of the Uru-guay-Round of GATT-Negotiations (1986-1994)
Mein Projekt befasst sich mit den amerikanischen Perspektiven auf die europäische Integration am Ende des Kalten Krieges, zu der Zeit, als sich der Integrationsprozess beschleunigte und die Europäische Gemeinschaft zur Europäischen Union wurde. Anstatt sich jedoch wie andere Studien auf sicherheits- oder außenpolitische Aspekte zu konzentrieren, konzentriert sich meine Untersuchung auf den handelspolitischen Aspekt, einen bis heute eher turbulenten Teil der transatlantischen Beziehungen.
Zu diesem Zweck wird mein Projekt die zu dieser Zeit laufende Uruguay-Runde der GATT-Verhandlungen (1986-1994) als Forschungsrahmen nutzen. Durch die Untersuchung amerikanischer außen- und handelspolitischer Dokumente, die sich auf das GATT und den Integrationsprozess beziehen, soll in dieser Dissertation untersucht werden, wie die US-Handelspolitik mit der Vollendung der EU und des Gemeinsamen Marktes zurechtkam.
Vanessa Wintermantel
On the Limits of Liberal Theories of Democracy: A Mobilization of Poststructuralist, Feminist and Postcolonial Critiques
Vanessa Wintermantel ist Promotionsstipendiatin am PARI, Doktorandin an der Humboldt-Universität zu Berlin und Gastwissenschaftlerin an der Forschungsprofessur Global Constitutionalism am WZB Berlin Social Science Center. Ihr Projekt konzentriert sich auf poststrukturalistische, feministische und
postkoloniale Kritiken an Demokratietheorien innerhalb des liberalen Paradigmas. In der politischen Theorie wie in der Praxis genießt die liberale Demokratie den Status eines nahezu unbestrittenen normativen Ideals. Theoretikerinnen und Theoretiker aus der poststrukturalistischen, feministischen und postkolonialen Tradition haben jedoch seit langem einige der theoretischen Grundlagen des Liberalismus in Frage gestellt. Das Projekt versucht, diese kritischen Einwände gegen die Kernkonzepte der liberalen Demokratietheorien zu identifizieren, zusammenzustellen und zu analysieren. Auf dieser Grundlage soll untersucht werden, ob und in welcher Weise liberale Demokratietheorien auf poststrukturalistische, postkoloniale und feministische Kritik eingehen können.
PARI-BKK-Stipendium
Dr. Doubravka Olšáková
Green Party and Charter 77: New Social Movements, Environment, and Cooperation with Dissent across the Iron Curtain
Stipendiat:innen 2022/23
Dr. Stefanie Eisenhuth
„Schönheit für alle!“ Beauty Work und Distinktion im Staats- und Postsozialismus, 1945–1995
Dr. Birgit Hofmann
„Wandel durch Annäherung“, „Einflusssphären“, „Kalte Krieger“: Denkfiguren des Ost-West-Konflikts in außenpolitischen Debatten der Bundesrepublik seit 1989/90
Zhylien Kaja
The Western Balkans and EU: A never-ending story?
Dr. Andrew Tompkins
Bordering Germany(s): Everyday Life in Cold War Border Environments
Christina Fischer
Korrelation von sprachlicher Praxis im Netz und Gewalthandeln in der Öffentlichkeit
Christoph Held
Die leere Demokratie. Eine metakritische Untersuchung zeitgenössischer Demokratietheorien.
Dr. Sophie Lange
Hans-Georg Ripken
Im Gleichschritt Richtung Osten? Der Weg zur NATO-Osterweiterung von 1990-1999: Eine multi-methodische Analyse der Argumente in der NATO-Osterweiterungsdebatte zwischen Regierungsebene und Öffentlichkeit in den USA, Großbritannien und Deutschland
In der Promotion wird die Debatte vor der ersten NATO-Osterweiterung im Jahr 1999 in drei der wichtigsten NATO-Mitgliedsstaaten sowohl auf Regierungsebene als auch in der Öffentlichkeit untersucht. Dabei werden die unterschiedlichen Argumentationen, Begründungen und Meinungsveränderungen von Regierungen und öffentlicher Diskussion gegenübergestellt und über mehrere Länder hinweg miteinander verglichen. Untersuchungsländer sind die NATO-Staaten USA, Deutschland und Großbritannien zwischen 1990 bis 1999, die auf Basis von Primärquellen sowie statistischer Analysen betrachtet werden. Damit sollen Entwicklungen und Einflüsse analysiert werden, die zur ersten NATO-Osterweiterung im Jahr 1999 geführt haben. Für diese Untersuchung kommen neben klassischer Archivforschung auch Methoden der Data-Science, insbesondere die Sentiment Analyses von Leitmedien verschiedener politischer Richtungen zum Einsatz. Das Forschungsprojekt soll somit dazu beitragen, die divergierenden Narrative über den Prozess der NATO-Osterweiterung zu relativieren, und seriöse Bezugspunkte für die wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskussion bereitzustellen. Darüber hinaus versteht sich die Arbeit als ein Beitrag zur Digital History und als Versuch der Etablierung von NLP-Methodiken in der Geschichtswissenschaft.
Tom Scheunemann
Biopolitical Futures and Governance in the Anthropocene – Ecological Posthumanism and Knowledge of the Subject/Object of a New Earth Age
Das Projekt interessiert sich für die politischen Implikationen der These eines erdgeschichtlichen Bruchs und Übergangs vom Holozän zum Anthropozän, die ihren Ursprung in den Geo- und Erdsystemwissenschaften hat und von dort aus alle wissenschaftlichen Disziplinen durchdringt. Dabei versteht sich dieses Projekt jedoch nicht als ein weiterer Beitrag zur Frage nach "der Erde" oder "dem Menschen" im Anthropozän, sondern untersucht das Anthropozän als eine Lichtung innerhalb der Foucaultschen Genealogie der Macht. Der Untersuchungsgegenstand ist also nicht das Anthropozän als solches, sondern die komplexen Debatten über die onto-epistemeologischen Bedingungen und Herausforderungen des Anthropozäns, verstanden als ein Diskurs gouvernementaler Argumentation, der seinen eigenen Gegenstand des Regierens ständig überarbeitet. Die genealogische Perspektive konzentriert sich daher auf die politischen Implikationen und den Charakter dieser diskursiven Ablagerungen, die allmählich eine anthropozäne "Ordnung der Dinge" schaffen, die in der Anthropozän-Debatte entsteht oder durch sie zum Ausdruck kommt.
Martin Utsch
Prof. Dr. Christine Domke
Prof. Dr. Oliver Kessler
Prof. Dr. Matthias Klemm
Prof. Dr. Christiane Kuller
- Gründungsmitglied
Prof. Dr. Philipp Gassert
- Gründungsmitglied
Prof. Dr. Philip Liste
Prof. Dr. Hans-Joachim Reinhard
- Gründungsmitglied
Dr. Alexander Reichwein
Prof. Dr. Anne Schäfer, M.A.
Prof. Dr. Iris Schröder
Prof. Dr. Claudia Wiesner
- Gründungsmitglied
Ehemalige Mitglieder
Dr. Ned Richardson-Little
- Gründungsmitglied
Derzeitige Stipendiat:innen
Prof. Dr. Theresa Reinold
Conquering the polity: state capture and its implications for democracy
This project addresses the effects of state capture on democracy. In a first step it seeks to examine how criminal groups capture the polity, that is, which strategies they employ in order to turn state institutions into vehicles for the pursuit of their particularistic goals, and how these strategies vary across countries. Secondly, the project inquires into the effects of state capture on the (mal-)functioning of democratic institutions.
Veith Selk
- Universität Mannheim
Das Verhältnis zwischen Polizei und Demonstrierenden am Beispiel der Proteste um die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf
Das Dissertationsprojekt über das Verhältnis von Polizei und Demonstrierenden am Beispiel der Proteste gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf (WAA) befasst sich mit der Frage, wie sich die Eskalationen zwischen Polizei und Demonstrierenden bei den Demonstrationen gegen die WAA entwickelten. Ziel der Arbeit ist es, die Einflussfaktoren, Dynamiken und Auswirkungen des Aufeinandertreffens dieser beiden Akteure zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf der bisher kaum erforschten Perspektive der Polizei. Dabei soll nicht nur die Polizei als staatliche Institution, sondern auch die individuelle Perspektive der eingesetzten Polizisten betrachtet werden.
Dazu werden neben Artikeln in Fachzeitschriften, zu dieser Zeit veröffentlichten Untersuchungen und Akten auch Zeitzeugeninterviews mit in Wackersdorf eingesetzten Polizisten erzeugt und ausgewertet, um den persönlichen Erfahrungshorizont der Beamten zu beleuchten. Um Wackersdorf als bundesdeutschen Konfliktort zu erforschen, sind insgesamt etwa zwanzig Interviews mit Polizisten aus dem bayerischen und bundesdeutschen Raum geplant.
Das Forschungsprojekt will auf diese Weise einen historiographischen und damit gesellschaftlichen Beitrag leisten, indem es Wissen über die Hintergründe der Vorgehensweise der Polizei erarbeitet, analysiert und zur Verfügung stellt. Zugleich sollen Erkenntnisse über die Einlösung von Grundrechten wie der Versammlungsfreiheit und zu den Interaktionsdynamiken, die sich bis heute bei Protestdemonstrationen abspielen, generiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen für künftig mehr Verständigung und Toleranz zwischen Polizei und Demonstrierenden in einer intakten Demokratie dienen.
Stipendiat:innen 2023
Susanna Maslanka
Unfinished reconciliation – German-Soviet/Russian relations between high expectations and disappointments during the transformation period (ca. 1988-1995)
Das Dissertationsprojekt befasst sich mit einem besonderen Aspekt der deutsch-sowjetisch-russischen Beziehungen am Ende des Kalten Krieges und zu Beginn der Nach-Kalten-Kriegs-Ära: Die bilateralen Versuche, die "Schatten der Vergangenheit" zu bewältigen, d.h. die Probleme nach dem Zweiten Weltkrieg im Geiste der "Versöhnung" zu lösen. In der Hochstimmung des Jahres 1990 schienen Lösungen für diese Probleme, zum Beispiel die Rückgabe von Kulturgütern, greifbar zu sein. In den 1990er Jahren erwiesen sich die Verhandlungen jedoch in einigen Fällen als schwierig. In der Dissertation sollen u.a. folgende Fragen diskutiert werden: Inwieweit zeigten sich die Meinungsverschiedenheiten bereits in den Verhandlungen von 1990, die zur deutschen Einheit führten? Und: Inwieweit schlug die Aufbruchstimmung von 1990 in gegenseitiges Unverständnis und Misstrauen bei der Umsetzung der vereinbarten Projekte um?
Prof. Dr. Olga Nosova
European Values and Regionalism in the Democratisation Process in Ukraine
Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Frage, wie ein Gleichgewicht zwischen europäischen Werten und regionalspezifischen Faktoren für das ukrainische System der sozialen und humanitären Sicherheitsvorsorge erreicht werden kann. Die regionale Entwicklung in der Ukraine wird durch eine ausgeprägte Verschmelzung des historischen Erbes, der ethnisch-konfessionellen Zusammensetzung der Bevölkerung, der sozioökonomischen Bedingungen und der Besonderheiten von Lebensstil, Bräuchen und Kultur beeinflusst. Die Politik der regionalen Unterschiede in der heutigen Ukraine hat die auf geopolitischen und ethnokulturellen Werten basierenden gesellschaftlichen Spaltungen verschärft und regionale Präferenzen verstärkt. Die russische Aggression gegen die Ukraine verschärft den Widerspruch zwischen dem Wunsch, europäische Werte wahrzunehmen, und regionalen Ungleichgewichten. Die Analyse der Faktoren, die die Übernahme europäischer Werte und die Entwicklung regionaler Werte mit nationalen Besonderheiten beeinflussen, soll dazu beitragen, das bestehende Ungleichgewicht zu überwinden.
Prof. Dr. Nathaniel Umukoro
Democracy and Global Peace: Assessment of European Union Assistance towards the Consolidation of Democracy and Peace in Africa
Die Hauptforschungsfrage, die mit dieser Studie beantwortet werden soll, lautet: Auf welche Weise hat die Europäische Union zur Konsolidierung von Demokratie und Frieden in Afrika beigetragen und welche Lehren können daraus gezogen werden? Die Studie wird qualitativ durchgeführt. Primärdaten werden durch Befragung von Schlüsselinformanten der wichtigsten Akteure in der EU, ausgewählten afrikanischen Staaten und regionalen Institutionen in Afrika wie der Afrikanischen Union erhoben. Sekundärdaten werden aus Büchern, Zeitschriftenartikeln, Policy Briefs und Magazinen unter Nutzung der Bibliothekseinrichtungen in Deutschland gesammelt. Die Ergebnisse der Studie werden dokumentiert und in Form von Artikeln in Fachzeitschriften, Policy Briefs und Konferenzpräsentationen verbreitet.
Martin Utsch
In the Shadow of European Integration – US Trade Policy in the Context of the Uru-guay-Round of GATT-Negotiations (1986-1994)
Mein Projekt befasst sich mit den amerikanischen Perspektiven auf die europäische Integration am Ende des Kalten Krieges, zu der Zeit, als sich der Integrationsprozess beschleunigte und die Europäische Gemeinschaft zur Europäischen Union wurde. Anstatt sich jedoch wie andere Studien auf sicherheits- oder außenpolitische Aspekte zu konzentrieren, konzentriert sich meine Untersuchung auf den handelspolitischen Aspekt, einen bis heute eher turbulenten Teil der transatlantischen Beziehungen.
Zu diesem Zweck wird mein Projekt die zu dieser Zeit laufende Uruguay-Runde der GATT-Verhandlungen (1986-1994) als Forschungsrahmen nutzen. Durch die Untersuchung amerikanischer außen- und handelspolitischer Dokumente, die sich auf das GATT und den Integrationsprozess beziehen, soll in dieser Dissertation untersucht werden, wie die US-Handelspolitik mit der Vollendung der EU und des Gemeinsamen Marktes zurechtkam.
Vanessa Wintermantel
On the Limits of Liberal Theories of Democracy: A Mobilization of Poststructuralist, Feminist and Postcolonial Critiques
Vanessa Wintermantel ist Promotionsstipendiatin am PARI, Doktorandin an der Humboldt-Universität zu Berlin und Gastwissenschaftlerin an der Forschungsprofessur Global Constitutionalism am WZB Berlin Social Science Center. Ihr Projekt konzentriert sich auf poststrukturalistische, feministische und
postkoloniale Kritiken an Demokratietheorien innerhalb des liberalen Paradigmas. In der politischen Theorie wie in der Praxis genießt die liberale Demokratie den Status eines nahezu unbestrittenen normativen Ideals. Theoretikerinnen und Theoretiker aus der poststrukturalistischen, feministischen und postkolonialen Tradition haben jedoch seit langem einige der theoretischen Grundlagen des Liberalismus in Frage gestellt. Das Projekt versucht, diese kritischen Einwände gegen die Kernkonzepte der liberalen Demokratietheorien zu identifizieren, zusammenzustellen und zu analysieren. Auf dieser Grundlage soll untersucht werden, ob und in welcher Weise liberale Demokratietheorien auf poststrukturalistische, postkoloniale und feministische Kritik eingehen können.
PARI-BKK-Stipendium
Dr. Doubravka Olšáková
Green Party and Charter 77: New Social Movements, Environment, and Cooperation with Dissent across the Iron Curtain
Stipendiat:innen 2022/23
Dr. Stefanie Eisenhuth
„Schönheit für alle!“ Beauty Work und Distinktion im Staats- und Postsozialismus, 1945–1995
Dr. Birgit Hofmann
„Wandel durch Annäherung“, „Einflusssphären“, „Kalte Krieger“: Denkfiguren des Ost-West-Konflikts in außenpolitischen Debatten der Bundesrepublik seit 1989/90
Zhylien Kaja
The Western Balkans and EU: A never-ending story?
Dr. Andrew Tompkins
Bordering Germany(s): Everyday Life in Cold War Border Environments
Christina Fischer
Korrelation von sprachlicher Praxis im Netz und Gewalthandeln in der Öffentlichkeit
Christoph Held
Die leere Demokratie. Eine metakritische Untersuchung zeitgenössischer Demokratietheorien.
Dr. Sophie Lange
Im Gleichschritt Richtung Osten? Der Weg zur NATO-Osterweiterung von 1990-1999: Eine multi-methodische Analyse der Argumente in der NATO-Osterweiterungsdebatte zwischen Regierungsebene und Öffentlichkeit in den USA, Großbritannien und Deutschland
In der Promotion wird die Debatte vor der ersten NATO-Osterweiterung im Jahr 1999 in drei der wichtigsten NATO-Mitgliedsstaaten sowohl auf Regierungsebene als auch in der Öffentlichkeit untersucht. Dabei werden die unterschiedlichen Argumentationen, Begründungen und Meinungsveränderungen von Regierungen und öffentlicher Diskussion gegenübergestellt und über mehrere Länder hinweg miteinander verglichen. Untersuchungsländer sind die NATO-Staaten USA, Deutschland und Großbritannien zwischen 1990 bis 1999, die auf Basis von Primärquellen sowie statistischer Analysen betrachtet werden. Damit sollen Entwicklungen und Einflüsse analysiert werden, die zur ersten NATO-Osterweiterung im Jahr 1999 geführt haben. Für diese Untersuchung kommen neben klassischer Archivforschung auch Methoden der Data-Science, insbesondere die Sentiment Analyses von Leitmedien verschiedener politischer Richtungen zum Einsatz. Das Forschungsprojekt soll somit dazu beitragen, die divergierenden Narrative über den Prozess der NATO-Osterweiterung zu relativieren, und seriöse Bezugspunkte für die wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskussion bereitzustellen. Darüber hinaus versteht sich die Arbeit als ein Beitrag zur Digital History und als Versuch der Etablierung von NLP-Methodiken in der Geschichtswissenschaft.
Biopolitical Futures and Governance in the Anthropocene – Ecological Posthumanism and Knowledge of the Subject/Object of a New Earth Age
Das Projekt interessiert sich für die politischen Implikationen der These eines erdgeschichtlichen Bruchs und Übergangs vom Holozän zum Anthropozän, die ihren Ursprung in den Geo- und Erdsystemwissenschaften hat und von dort aus alle wissenschaftlichen Disziplinen durchdringt. Dabei versteht sich dieses Projekt jedoch nicht als ein weiterer Beitrag zur Frage nach "der Erde" oder "dem Menschen" im Anthropozän, sondern untersucht das Anthropozän als eine Lichtung innerhalb der Foucaultschen Genealogie der Macht. Der Untersuchungsgegenstand ist also nicht das Anthropozän als solches, sondern die komplexen Debatten über die onto-epistemeologischen Bedingungen und Herausforderungen des Anthropozäns, verstanden als ein Diskurs gouvernementaler Argumentation, der seinen eigenen Gegenstand des Regierens ständig überarbeitet. Die genealogische Perspektive konzentriert sich daher auf die politischen Implikationen und den Charakter dieser diskursiven Ablagerungen, die allmählich eine anthropozäne "Ordnung der Dinge" schaffen, die in der Anthropozän-Debatte entsteht oder durch sie zum Ausdruck kommt.
Martin Utsch
Prof. Dr. Oliver Kessler
Prof. Dr. Christiane Kuller
- Gründungsmitglied
Prof. Dr. Philipp Gassert
- Gründungsmitglied
Prof. Dr. Hans-Joachim Reinhard
- Gründungsmitglied
Dr. Alexander Reichwein
Prof. Dr. Iris Schröder
Prof. Dr. Claudia Wiesner
- Gründungsmitglied
Ehemalige Mitglieder
Dr. Ned Richardson-Little
- Gründungsmitglied
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